Die Schimmelbibliothek

Die Schimmel-Bibliothek: Fundiertes Wissen und Innovationskraft seit 1878

Die einzigartige, 1878 gegründete wissenschaftliche Bibliothek in Leipzig gilt als eine der weltweit größten Sammlungen von Büchern und Abhandlungen über Aromen, ätherische Öle, Pflanzenextrakte, Parfümöle und einheitliche Riechstoffe.

Der 1993 durch Bell übernommene Bestand umfasst etwa 30.000 Nachschlagewerke. Die ältesten Werke stammen aus dem Jahr 1739 – wie die 17-bändige Encyclopedia of Botanicals mit handgemalten Illustrationen.

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Auch Nobelpreisträger studieren in der Schimmel-Bibliothek ätherische Öle, Aromen, Duftstoffe und Aroma-Chemikalien, um den Geheimnissen der Natur auf die Spur zu kommen und trugen so zur Bedeutung der Bibliothek bis in die heutige Zeit bei.

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Die Schimmel-Berichte: Wissenstransfer und Werbung

Entscheidend für die Gründung der Bibliothek im Jahr 1878 waren die Forschungen von Bells Vorgänger-Unternehmen in Deutschland, Schimmel & Co.: Bereits in den 1860er Jahren beginnt das Unternehmen, Preislisten zu Rohstoffen und Kompositionen zu veröffentlichen, die gelegentlich auch kurze Handelsnotizen zu ätherischen Ölen und Drogen beinhalten. Seit 1873 erscheinen sie in jährlich zusammenfassenden Handelsberichten, ehe sie ab 1877 als eigenständige Firmenschriften publiziert werden. Diese „Schimmel-Berichte“ haben als umfangreiche Jahrbücher zwei Funktionen: Wissenstransfer innerhalb der Branche und die Bewerbung der Produkte von Schimmel & Co. Mit der Veröffentlichung englischer Ausgaben ab 1890 sowie französischer ab 1896 machte man sich auch international erfolgreich einen Namen. Die Schimmel-Berichte sind damit ein bleibender Ausdruck des Strebens, das erlangte Wissen mit der Welt zu teilen.

Die Bibliothek wächst Einer der führenden Forscher von Schimmel und Co., Dr. Eduard Gildemeister, beginnt um die Jahrhundertwende Fachzeitschriften zu sammeln und binden zu lassen. Die Literatur erschließt nach und nach die verschiedenen Wissensgebiete, angefangen von Chemie und Physik über die Botanik und Pharmazie bis hin zu den ätherischen Ölen und Riechstoffen. Gedruckt und gebunden wird die Literatur in der hauseigenen Druckerei und Buchbinderei und bis 1929 umfasst die Bibliothek insgesamt circa 5.600 Bände, 2.600 kleinere Schriften und knapp 5.000 Patentschriften. Dazu kommen 89 Zeitschriften, davon 45 ausländische. Im Jahr 1983 verzeichnet die Bibliothek einen Bestand von circa 11.000 Monografien und etwa 2.000 gebundenen Zeitschriften. Mit der Umwandlung in einen staatseigenen Betrieb nach dem 2. Weltkrieg werden die Schimmel-Berichte umbenannt. Nach dem Ort des Betriebes werden sie von 1956 bis 1986 als Miltitzer Berichte in alle Welt versandt. 1986 werden die Miltitzer Berichte eingestellt. Die Schimmel-Bibliothek heute 1998 schaffen Renovierung und Umzug unter der Federführung von Bell Flavors & Fragrances in einen neuen repräsentativen Raum einen würdigen Rahmen für dieses Erbe, aber ebenso für Besprechungen und andere Firmenveranstaltungen. Neben einem Großteil der geschichtsträchtigen Literatur stammen auch einige Regale, ein Lesetisch mit Stühlen sowie ein Schreibtisch noch aus der Zeit um 1900. Heute greifen Bells Parfümeure, Flavoristen und Anwendungstechniker nicht nur auf die Werke von einst zurück. Darüber hinaus pflegt die Firma die Sammlung einschlägiger Fachmagazine auch im Online-Zeitalter weiter und hält sie zugänglich für Mitarbeiter und die interessierte Öffentlichkeit.